PE_AuswertungRaser_29.06.2023

29. Juni 2023

Pressemitteilung

Deutlich mehr Raser auf Salach’s Straßen?

Beschweren sich genügend Menschen bei der Gemeinde über Geschwindigkeitsüberschreitungen in einer Straße, dann kommt es in den meisten Fällen früher oder später zum Einsatz eines mobilen Blitzers. Anhand dieser Daten soll dann der Anfangsverdacht entweder bestätigt oder widerlegt werden. Solche Messungen fanden bspw. 2022 in der Staufenecker Straße auf Höhe der Schule oder vor wenigen Monaten in der Uferstraße statt.

Wie so oft, wurde auch in diesen beiden Fällen festgestellt, dass es auf Basis der erhobenen Daten keine Anzeichen für überdurchschnittlich viele Raser geben würde. SÖS-GR Niess, der auch beruflich jeden Tag mit der Auswertung großer Datenmengen betreut ist, hegte an der Richtigkeit dieser Schlussfolgerung von Beginn an Zweifel: „Der Einsatz eines Blitzers verfälscht automatisch das Ergebnis, da fast alle Autos bei Sichtkontakt rechtzeitig abbremsen. Zudem dauert es meist nur wenige Minuten bis Stunden, dann ist der Standort über Apps, in Social Media und Radiodurchsagen doch längst bekannt.“

Diese Behauptung stellt somit die gesamte Argumentationskette der Gemeinde in Frage und wurde daher stets vehement zurückgewiesen. Die jüngste Auswertung der Rohdaten aus der Uferstraße durch SÖS zeigt nun aber, dass in dieser 30er Zone die Zahl der Fahrzeuge mit 40km/h und schneller tatsächlich um über 5mal größer ist, wie ursprünglich im Gemeinderat offiziell vorgestellt.

SÖS-GR Niess zum Vorgehen und der Bedeutung der Ergebnisse für die Praxis: „Ein sog. Enforcement-Trailer, wie er hier im Einsatz war, erfasst auch den abfließenden Verkehr. Da hier für die Autofahrer:innen jedoch keine „Gefahr“ im Sinne eines Bußgelds besteht, war anzunehmen, dass diese Daten deutlich näher an der Realität liegen und tatsächlich hat sich gezeigt, dass in der anderen Fahrtrichtung auch deutlich mehr Autos zu schnell gefahren sind. Wie viele berechtigte Beschwerden auf Grund solcher Messungen also in der Vergangenheit fälschlicherweise als bloße Einbildung abgetan wurden, bleibt offen. Klar ist hingegen, dass wir von nun an andere Messmethoden, etwa V85-Messungen brauchen werden, um Straßen endgültig als Problemfall ausschließen zu können.“

>> Nachfolgend die gesamte Auswertung zum Download. Für detailliertere Fragen stehen wir natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.

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